Fachgebiet Arbeitswissenschaft

ÜbergangsWeise

Perspektiven schaffen durch alter(n)ssensible Mitarbeitendengespräche in KMU

„ÜbergangsWeise - Perspektiven schaffen durch alter(n)ssensible Mitarbei-tendengespräche in KMU“

Kurztitel: ÜbergangsWeise

Abstract

Der Frühausstieg in den Ruhestand ist in Deutschland nach wie vor die Norm: im Alter von 64 Jahren ist über die Hälfte aller Menschen nicht mehr erwerbstätig. Zwei Drittel aller älteren Beschäftigten wollen vor dem Alter von 65 Jahren in den Ruhestand gehen (Hasselhorn und Ebener 2023). Diese „Kultur des Frühausstiegs“ bedroht in Zeiten eines zunehmenden Arbeitskräftemangels die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

Darum werden im Projekt ÜbergangsWeise Unternehmen dabei unterstützt, durch präventive, alter(n)ssensible Mitarbeitendengespräche berufliche Perspektiven für Beschäftigte in der letzten Erwerbsphase zu erkennen und zu schaffen. Ziel ist die Verbesserung ihrer Arbeit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitsmotivation und damit die verstärkte Bindung an Unternehmen und Erwerbstätigkeit. Das Projekt lehnt sich an ein erfolgreiches Konzept aus Skandinavien an. Dieses legt nahe, dass es wichtig ist, schon Jahre vor dem Austritt mit einem Dialog zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten zu beginnen, um die letzten Arbeitsjahre förderlich und attraktiv zu gestalten.

Im Projekt wird ein Gesprächsleitfaden entwickelt, der ohne externe Schulung zeitnah und flexibel von Führungskräften eingesetzt werden kann. Damit soll die „Sprachlosigkeit“ überwunden werden, die oft zwischen den älteren Beschäftigten und ihren Vorgesetzten zu den letzten Arbeitsjahren und zum Erwerbsaustritt besteht. Mitarbeitende in der letzten Erwerbsphase, zum Beispiel ab 55 Jahren, sollen mit den jährlichen Gesprächen gefördert und unterstützt werden.

Das zu entwickelnde Tool eines Gesprächsleitfadens wird in betrieblichen Experimentierräumen in der Region Dortmund erprobt, evaluiert und mit verschiedenen Maßnahmen optimiert. Die Anwendbarkeit in KMU und Verwaltung steht dabei im Mittelpunkt. Damit dies gelingt, kooperieren Das Demographie Netzwerk (Koordination), Bergische Universität Wuppertal, Wirtschaftsförderung Dortmund, Berufsförderungswerk Dortmund und 6 Unternehmen der Region.

 

Laufzeit: 01.12.2025 bis 30.11.2027

Finanzierung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales in der Förderlinie „Unternehmen und Verwaltung der Zukunft: INQA-Experimentierräume“

Projektleitung: Prof. Hans Martin Hasselhorn, Bergische Universität Wuppertal

Wiss. Leitung: Dr. Dipl.-Psych. Melanie Ebener, Bergische Universität Wuppertal